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Tante Frieda

D | 1965 | Farbe | 87 Min.

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Credits

Regie:
Werner Jacobs
Drehbuch:
Franz Seitz
Kamera:
Wolf Wirth
Schnitt:
Ingeborg Taschner
Musik:
Rolf A. Wilhelm
Darsteller:
Hans Kraus, Elisabeth Flickenschildt, Olf Fischer, Ilse Petri, Magarete Haagen,Rudolf Schündler, Oliver Hassencamp, Rudolf Rhomberg, Fred Liewer, Heidelinde Weiss, Friedrich von Thun, Gustav Knuth, Käthe Braun, Michael Hinz, Hans Quest, Reate Kasché, Gunther Philipp, Michl Lang, Beppo Brem
Produktion:
Seitz GmbH Filmproduktion
Produzent:
Franz Seitz
FSK:
ab 6 J.

Inhalt

Ludwig, Lateinschüler in der zweiten Klasse, Sohn des dahin geschiedenen Forstmeisters Thoma und dessen Frau Therese, muss viel nachdenken. Nicht im Gymnasium, wie man vielleicht annimmt; nein; er muss nachdenken WAS MAN TUT; dann nämlich, wenn er sich geärgert hat, über die Tante Frieda zum Beispiel oder der Religionslehrer Falkenberg oder den Geheimrat Bischof aus Preußen oder die Erwachsenen, weil sie sich so wichtig machen...

Dem Ludwig fällt schon was ein; er hat ja manches zur Hand: Pulver für schöne Explosionen; Blindschleichen für die Betten siebengescheiter Mädchen; einen Kater, den man in den Käfig von Tante Friedas Papagei setzen kann; weiße Mäuse für schlafende Preußen; Stricke, nützlich um ein Attentat auf des Religionslehrers geliebten Gipsheiligen zu verüben, und was da mehr ist...

Kann man es Unwesen nennen, was der kleine Ludwig Thoma treibt, 1886, in der Gegend von Tölz, sowie in der königlichen Haupt- und Residenzstadt München? Mitnichten. Es ist reine Notwehr, Notwehr gegen Dünkel, Verlogenheit, Scheinheiligkeit, Intoleranz und aufgeplusterte Autorität. Muss man als Lausbub Gewissensbisse haben? Der Ludwig hat sie manchmal, um seiner Mutter willen, die er sehr lieb hat, und weil er nur ungern Zeugnisse heimbringt, die selbst den nächsten Verwandten nicht gezeigt werden können. Da fast er dann einen guten Vorsatz, auch weil er gerade Firmling ist. „Komm heiliger Geist auf mich herab, wegen der Mutter, wegen dem Zeugnis und überhaupt...“

Aber was ist, wenn man immer wieder herausgefordert wird? Da darf man nicht nachgeben. Man MUSS den Hauptmann a.D. Semmelmaier, der die missratenen Knaben verwandeln will, ein Feuerwerk machen, warum? Weil er ein feiger Hund ist, der Herr Hauptmann und die Buben zu Spartanern erzieht, nur damit er das Geld für einen Kalbsbraten spart. In solchen Fällen hofft halt der Ludwig, dass er es ihm verzeihen wird, der liebe Gott, der eigentlich eine Freude haben muss an dem Land Bayern, wo die Zwiebeltürme in den weiß blauen Himmel ragen, zu seiner Ehr und wo die Lausbuben schon wissen, wie man sich als gestandenes Mannsbild zu benehmen hat.

Oft aber hat ein Streich auch gleich die gute Wirkung. Dann nämlich, wenn es gilt, ein Paar zusammenzubringen, das sich gern hat und es nur noch nicht genau weiß. Für solche Tat kriegt der Ludwig sogar eine Auszeichnung. Im Traum zwar, doch sehr berechtigt. Er kriegt sie von dem guten König Ludwig, der auf solche Art leicht der Schutzpatron sein könnte für alle Lausbuben, wenn sie nur das Herz auf dem rechten Fleck haben.